Bonnie erzählt vom Leben hinter dem Regenbogen - Dreampudel

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Bonnie erzählt vom Leben hinter dem Regenbogen

Liebe Tante Gabi, ich verrate Dir ein streng gehütetes Geheimnis. Ich erzähle vom Leben hinter der Regenbogenbrücke.

Ich bin ja von Hause aus Animistin und als solche weiss ich nicht  nur, dass da ein Land hinter dem Regenbogen existiert. Ich weiss auch, dass Ihr Menschen eine Horde gröhlender Hippie-Wiesen-Elfen nicht sehen  würdet, selbst wenn sie direkt in Euch hineinrennen.
Über die Frage, wie das eigentlich alles angefangen hat gibt es  jede Menge Gerüchte. Auch wenn man schon länger dabei ist so wie ich, liegen die Ursprünge der Welten so ziemlich im Nebel. Was die Ganz-Alten  anbelangt, so sind die alle ein bisschen seltsam. Sie hocken meist an  irgendeinem magischen Ort, in einem Stein oder einem Baum - wahlweise  auch in einer Quelle - und langweilen sich. Irgendwann kam dann einer  von ihnen auf die Idee, es müsse mal ein bisschen Abwechslung geben.  Nach einer Reihe von Tier-Versuchen (ich meine damit das Erschaffen von  Tierarten und nicht etwa das Abschaffen...) haben sie irgendwann an  einem eher mittelmäßigen Tag Euch Menschen erfunden. Das war zuerst noch  ganz lustig, weil Ihr Euch alle ein bisschen dumm angestellt habt  (aufrechter Gang, Feuermachen und so)  - das brachte die Ganz-Alten zum  Lachen. Aber dann habt Ihr angefangen mit Keulen auf einander  einzuschlagen und Sachen kaputt zu machen. Und sie sahen dass es Mist  war! Also haben die Ganz-Alten beschlossen, dass das so nicht weiter  geht und dass Ihr Menschen dringend unter Aufsicht gestellt werden  müsst. Und so wurden die Pudel erschaffen.
Das Pudelparadies ist gleich hinter der Regenbogenbrücke links. Und:  nein - dort ist nicht alles rosa! Vergiss die Klischees! In erster  Linie frönen wir im Pudelparadis der Jagd, der Völlerei und dem  Vergnügen auf Teufel komm raus! So eine Pudelseele unterscheidet sich  nicht wesentlich von ihrer irdischen Form. Auf jeden Fall hat sie jede  Menge Locken auf dem und auch im Kopf, was bisweilen zu recht krausen  Gedanken führen kann. Das völlige Fehlen von Menschen garantiert  allerdings eine gewisse Hemmungslosigkeit bei Spiel und Spass, die  meistens im tiefsten Matschloch endet. Es gibt keine Leinen, keine  Begleithundeprüfung und keine Leckerlirationierung. Und erst recht  keinen Frisör! Rausda, Lassdass, Schlussjetzt und Nein sind Worte einer  dort unbekannten Sprache. Allerdings gibt es da diesen speziellen Job,  der uns immer wieder in die Welt der Menschen führt: wir müssen  aufpassen, dass Ihr keinen Blödsinn verzapft!
Und das geht so: die Pudel, die eine solche Aufgabe übernehmen  möchten, versammeln sich zur blauen Stunde und mit der gebotenen  Ernsthaftigkeit in kleinen Gruppen an der Regenbogenbrücke. Die ist  nämlich keine Einbahnstrasse, auch wenn das immer wieder so dargestellt  wird.  Dort wird ihnen noch von einigen Verantwortlichen eingeschärft,  sich nur ja an die Regeln zu halten. Die wichtigste Regel lautet:  niemals zu lange in der Menschenwelt bleiben! Auf keinen Fall, niemals  nicht, never ever!!! Diese Regel ist so alt, dass eigentlich keiner von  uns mehr so genau weiss wer sie eigentlich aufgestellt hat und welchem  Zweck sie dient. Aber es gibt Spekulationen. Die wildeste  Verschwörungstheorie ist, dass bei zu langem Aufenthalt bei Euch auch  uns die Menschwerdung droht....schauder......stell Dir das mal vor!  Deshalb sind einige von uns besonders vorsichtig und verpflichten sich  nur für Tage, Wochen, Monate, manchmal für ein bis zwei Jahre...um  erstmal zu schauen was bei Euch so abgeht und ob man da wirklich keinen  Schaden nimmt. Andere - meist die alten Hasen - sind da  wagemutiger....ich habe von Pudeln gehört, die sich fast 20 Jahre  getraut haben! Und aus den Terriertälern hört man noch ganz andere  Zahlen.....wenn Du mich fragst, Tante Gabi, dann ist das doch alles nur  Panikmache. Ich hab jedenfalls noch keinen Werpudel gesehen dem bei  Vollmond die Locken spriessen, Du vielleicht? Sicherheitshalber  versprechen wir aber trotzdem alle brav, uns zu gegebener Zeit wieder im  Pudelparadis einzufinden und es nicht zu übertreiben. Dann geht es im  Tiefflug über die Brücke, hinein in die Wurfkiste. Von dort schwärmen  wir aus um Eure Herzen zu erobern und Eure Leben unter unsere Kontrolle  zu bringen. Sicher ist sicher.
Damit dieser Plan auch wirklich funktioniert, wurde jeder Pudel mit  ganz bestimmten Modi ausgestattet, als da beispielsweise sind: süss,  megasüss, ultrasüss, quietschsüss, schweinesüss, schmollsüss,  verschlagensüss, knuddelsüss, unglaublichsüss und einfachnursüss. Das  reicht eigentlich als Qualifikation für die Menschenbetreuung schon  aus. Wenn sich unsere Zeit bei Euch dem Ende neigt, dann begeben wir uns  mehr oder weniger widerstrebend zur Regenbogenbrücke um ins  Pudelparadis zurück zu kehren - so will es das Gesetz. Wir kehren zurück  in die grenzenlose Freiheit, wie sie es in der Menschenwelt für uns  nicht gibt. Dort feiern wir das Leben, von morgens bis abends. Wir  jagen, wir spielen, wir wälzen uns in allem was man sich nur vorstellen  kann. Danach stopfen wir uns mit wahrlich paradisischen Köstlichkeiten  voll und dann schlafen wir mit dicken Bäuchen den Schlaf des gerechten  Pudels........
Du fragst Dich jetzt sicher, warum in aller Pudels Namen, wir immer  wieder unser Dasein in diesem Hort der Glückseeligkeit gegen ein Leben  bei Fuss und an der Leine eintauschen, nicht wahr? Ich sag´s Dir, Tante  Gabi: weil es ohne Euch Menschen einfach keinen Spass macht! Es ist  grottenlangweilig! Selbst die Jungspunde, die laut "Party, Party, Party"  rufen, wenn sie über die Regenbogenbrücke ins Paradies sprinten, müssen  früher oder später einsehen, dass man hier auf Dauer nicht tot überm  Zaun hängen will.
Wir lieben Euch!!!
Wir lieben es, Euch die Socken zu klauen und aus  den aufgeribbelten Fäden kunstvolle Installationen zu bauen. Ihr seid  einfach unschlagbar komisch, wenn ihr laut rufend und mit den Armen  wedelnd versucht, uns daran zu hindern uns in einer köstlich duftenden  toten Maus zu wälzen. Und Ihr könnt Euch so schön freuen, wenn wir  plötzlich und unerwartet mal genau das tun was Ihr sagt. Wir geniessen  es, dass Ihr Wachs in unseren Pfoten seid und dass wir mit ein bisschen  Süssgetue auch noch das letzte Stückchen Cabanossi abstauben, während  ihr Euch gegenseitig glaubhaft versichert, dass der Hund auf keinen Fall  was vom Tisch bekommt. Ihr seid so toll!!! Und Ihr riecht so gut nach  echter Liebe, wenn wir nachts so tun als hätten wir schlecht geträumt  nur um in Euer herrlich bequemes Bett zu krabbeln.....ausserdem gebt ihr  uns voll peinliche Kosenamen wie Pupsmäuschen, Hasenschatz,  Schlabberschnecke, Uschi oder Nasenbärchen....wir würden das ja  freiwillig nie zugeben, aber nichts fühlt sich besser an als Euer  Hasenschatz sein zu dürfen.
Und so machen wir uns zwar vereinbarungsgemäß immer wieder auf den  Rückweg in unsere Heimat hinter den Regenbogen wenn die Zeit uns drängt,  aber wir gehen nicht nach Hause....nach Hause kommen wir, wenn wir  wieder in irgendeiner Wurfkiste landen vor der aus wir dann erneut  ausschwärmen, Eure Herzen (zurück) zu erobern......

Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, ob diese Zeilen tatsächlich  als grobfahrlässiger Geheimnisverrat geahndet werden. Die Ganz-Alten  sind wahrscheinlich der Meinung, dass die Menschen sowieso denken, jaja,  die Bonniemaus....hat irgendwas falsches gegessen und halluziniert.  Aber süss ist sie ja irgendwie.....Aber ich habe allmählich das Gefühl,  Ihr Menschen seid um einiges besser als Euer Ruf und deshalb dachte ich,  ich streu mal ein paar Gerüchte und sehe was passiert.

1000 feuchte Küsse
Daine Bmaus



Vielen Dank an Bonnies Frauchen Simone für diese schöne Geschichte
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